Sinkflug

Verloren.

Im Nebel.

Essen.

Tee.

Kerzen.

Schlaf.

Grundbedürfnisse als einzige Stabilisation in einem endlos wabernden Meer von Gedankenströmen.

Verloren.

In mir.

Mein Körper als einzige noch zuverlässige Referenz, weil die kognitive Innenwelt zerbricht wie gefrorene Spinnenfäden, sobald ich versuche, sie zu greifen.

Ich komme heim.

Mache Kerzen an.

Mach mir Tee.

Beruhigend, während die Welt da draußen tobt und die Welt da drinnen… ja was eigentlich genau…?

Das Kind steckt im Geburtskanal.

Zu lange.

Jede Strategie hat versagt. Ich weiß, dass nur noch Hingabe es retten kann, aber seit Menschengedenken und trotz bester Technik sterben Frauen manchmal trotzdem.

Vielleicht sterben sie auch immer. Zumindest ihr bisheriges Ich.

Und mit etwas Glück wird ein neues geboren.

Ja, reines Glück.

Nicht Klugheit.

Nicht Wille.

Nichts was sich manipulieren lässt.

Die Zeit heilt hier nichts.

Kein Landeplatz in Sicht.

Leerer Tank.

Der Motor ist aus.

Sinkflug.

Durch Nebel.

Die Tasse Tee vibriert leicht.

So sei es.

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